Hier sitze ich wieder und schreibe.Das ist keine Uberraschung es ist mein Beruf.Und trotzdem jedesmal ein Wagnis.Ein Bischen von Erik Gustav Geijers Neujahrsgedicht,ein Klassiker in der Schwedischen Literatur:
"Einsahm wagt sich der Siegler auf weites Meer"
Ich habe jetzt mehr als fünfzig Jahren Bücher geschrieben und publiziert.Also seit ungefähr 1959.Hat sich die Schreibprozesse viel verändert?
Im Grunde nicht.Die alte klappernde Schreibmaschinen die Halda und die Underwood und wie sie alle hiessen, wurden mit den Jahren elektrifiziert.Und hiessen Olivetti und ähnliches.Und also weniger Rückenschmerz nach einem soliden Pensum von zehr Seiten.
Mit dem elektronischen Schreibprogrammen,das erste was ich damit gemacht habe war "Bernard Foys Dritte Rochade" geschrieben in Austin bei der UT in 2082 kam eine Revolution.Man konnte aufeinmal - fast einmal, auf Anfang und Ende arbeiten. Das kleine Schiffchen konnte überall eingeschoben werden und mehr liefern.Die Erzählung konnte wechsen so wie eine Plante wechst :von allen Richtungen auf einmal.
Den Nachteil spüre ich auch hier in Hotel Bleibtreu;die freche Impertinenz des Schreibprograms,was sich zu einem veritablen Störsender entwickeln kann.
Wer braucht idiotische Höflichkeitsphrasen die automatisch aus der Maschine kommen? Und noch schlimmer diese eigenwillige Veränderungen von Marginalen,merkwürdige kleine Boxen vor jeder Zeile,die,einmal hereingekommen nicht mehr zu ausrotten sind und also zu dem Editor in Verlag mitgeschleppt werden müssen ? Word und ähnliche Programme haben etwas ähnliches mit diesen ekelhaften Kirchen der Spätbarock wo man kein Bild kein Form geniessen kann weil sie alle über einandern taumeln.
Wie wäre es wenn jemand ein Schreibprogramm mit den Eigenschaften von der Alten Schreibmaschine: Marginalen Links und Rechs,Zwischenraum und Zeilenwende.Nichts mehr.Alles übriges entwickelt sich zu einem demonischen Störsender der sich in den freien Lauf der Phantasie uneingeladen einmischt.
19.10.2011
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